Notfall und Erste-Hilfe bei Tieren
NOTFALL UND ERSTE HILFE BEI TIEREN – Rat & Hilfe von unseren Tierärzten
Die unterschiedlichsten Notsituationen können eine schnelle Reaktion des Tierhalters nötig machen.
Folgendes ist zu beachten:
- Versuchen Sie, ruhig zu bleiben.
- Rufen Sie ihren Tierarzt oder den tierärztlichen Notruf, um erste telefonische Anweisungen für die erste Hilfe zu bekommen.
- Halten Sie das Tier warm und ruhig. So wenig Bewegung wie nötig.
- Kleine Tiere können in einem stabilen Karton transportiert werden. Größere Hunde in einer Decke transportieren.
- Fahren Sie so schnell wie möglich zum Tierarzt.
Häufige Notfallsituationen:
- Verkehrsunfall: Stellen Sie sicher, dass die Atemwege frei sind. Vorsicht bei Tieren die bei Bewusstsein sind – nicht ins Maul fassen!
Decken Sie Wunden mit sauberem Material ab. So vorsichtig wie möglich bewegen und zum Tierarzt transportieren. - Blutungen: Schwere Blutungen an Gliedmaßen können oberhalb der Wunden durch einen elastischen Stauverband (Hosenträger, breites Gummiband) abgeschwächt werden.
Nach 20 Min. den Stau lockern. Größere Wunden sollten mit Verbandgaze abgedeckt werden und mit einem Druckverband fixiert werden. - Ballenschnittverletzungen sollten fest bandagiert werden.
- Verbrennungen/Verätzungen: Kühlen Sie die Hautregion mit kaltem Wasser und decken Sie sie mit feuchten Tüchern ab.
- Vergiftungen: Wenn weniger als 30 Minuten seit der Giftaufnahme vergangen sind, versuchen Sie das Tier mit lauwarmen Salzwasser zum Erbrechen zu bringen.
- Achtung!! Bei ätzenden Materialien wie starken Säuren oder Laugen kein Erbrechen auslösen. Sofort zum Tierarzt und eine Probe des vermuteten Giftes mit der Packung mitbringen.
- Augenverletzungen: Versuchen Sie das Tier vom Kratzen abzuhalten und decken Sie das verletze Auge ab. Sofort den Tierarzt aufsuchen.
- Schock: Die Anzeichen für einen Schock, sind schnelle Atmung, schneller Herzschlag bei schwachem Puls, blasse Schleimhäute (Zahnfleisch, Ohren, Lefzen) und kalte Extremitäten bei schwerer Abgeschlagenheit. Viele Ursachen können einen Schock auslösen: z.B. allergische Reaktionen auf Insektenstiche, Hitzschlag, Herzversagen, akuter Blutverlust. Halten Sie das Tier warm und ruhig und suchen sofort ärztliche Hilfe auf.
- Bisse: Vorsichtig die Haare an der Verletzung wegschneiden. Reinigen Sie die Wunde mit einer Desinfektionsmittellösung und legen sie einen Verband an. Gehen Sie zu einem Tierarzt, denn Bisswunden infizieren sich gerne und können tiefer sein, als es den Anschein hat.
- Hitzschlag: Legen Sie ihr Tier in eine Badewanne und duschen sie es kalt ab. Transportieren sie es in nassen Tüchern zum Tierarzt.
- Für kleinere Notfälle sollte man einen kleinen „Erste-Hilfe-Kasten“ bereit haben, der folgendes enthalten sollte:
Pinzette, Schere (gebogen und mit abgerundete Spitzen), Spritzen zum Spülen tiefer Wunden, Taschenlampe, Stau- und Mullbinden, Heftpflaster (Rolle), Gazetupfer und Verbandswatte. - Jede Art von Notsituation, die mit schweren Bewusstseinsstörungen und Atemnot, massiven Verletzungen, wie offenen Brüchen, Brust- und Bauchhöhlenverletzungen, anhaltendem Brechdurchfall oder Krämpfen verbunden ist, sollte schnellsten tierärztlich versorgt werden.
Haben Sie die Telefonnummer Ihres Tierarztes, sowie die Nummer des Tierärztlichen Notdienstes stets griffbereit und speichern Sie die Nummern in ihr Handy.
Tierärztlicher Notdienst für Ulm und Neu-Ulm: 0700 – 12 16 16 16.
Die tierärztlichen Kliniken sind ebenfalls rund um die Uhr besetzt.