Unschuldig hinter Gittern

Beschlagnahmung von Welpen 

Wir kämpfen gegen Missbrauch, wir kämpfen gegen Ignoranz, wir kämpfen gegen Windmühlen…

Es ist für uns als Tierschützer eine unzumutbare Situation, die wir nicht mehr akzeptieren.

Seit Monaten sitzen bei uns über 20 Welpen in Zwangshaft. Die Rechtslage ist derzeit absolut kontraproduktiv zum Tierschutz.

  1. Fortnahme nach § 16a TierSchG: auch diese ist erstmal nur vorläufig. Stellt sich aber heraus, dass der Halter seine Tiere unter keinen Umständen mehr halten kann (weil er z.B. ein Tierhalteverbot hat), kann die Behörde einen Notverkauf mit Zwangsversteigerung durch einen Gerichtsvollzieher anordnen. Das natürlich insbesondere wenn den Tieren Schaden durch weiteres zuwarten drohen würde.
    Während eines laufenden Gerichtsverfahrens sind der Behörde aber die Hände gebunden sein, da das Gericht ja die Rechtmäßigkeit des Grundbescheids überprüft.
  2. Einziehung nach § 19 TierSchG: Aus Sicht der Tierschützer wäre die Einziehung, also dauerhafte Enteignung, der richtige Schritt. Diese kann von der Behörde verfügt werden, wenn ein Tier von einer Tierquälerei oder auch Ordnungswidrigkeit nach dem TierSchG betroffen ist.
    Auch dies kann aber erst nach rechtskräftigem Abschluss des Verfahrens erfolgen. Eine vorläufige Einziehung gibt es nicht. Das heißt, dass eine solche Entscheidung nicht während eines Gerichtsverfahrens erfolgen kann.

Wir verlangen vom Gesetzgeber für beschlagnahmte Tiere eine schnelle Lösung zu finden, d.h. tierschutzgerecht – schnelle Übereignung an das Tierheim, damit die Tiere keinen Schaden nehmen, der sich zwangläufig über die Monate lange, manchmal über Jahre dauernde Unterbringung einstellt. Sonst müssen wir aus Tierschutzgründen die Aufnahme von beschlagnahmten Tieren verweigern.

Ungeachtet der Kosten, die diese Beschlagnahmungen verursachen, wie erhöhte Tierarzt, Pensions- und Personalkosten, spezielles Futter und Aufbaustoffe wegen Mangelerscheinungen, können wir Tierschutzvereine keine angeordneten Zwangsmaßnahmen, die gegen den Tierschutz verstoßen, akzeptieren. 

In einem monatelangen Verfahren erging am 18.03. 2021 der Gerichtsbeschluss, dass die Beschlagnahmung rechtmäßig sei und die Züchterin Zuchtverbot erhält. Leider geht in unserem Fall der Leidesweg der Welpen weiter. Erst in einem Hauptverfahren wird die Rechtslage geklärt und das kann sich noch Jahre hinziehen. Solange müssen die Hunde ihr Leben hinter Gittern fristen

Tiere sind keine „Sache“, sondern Lebewesen, die Freude und Schmerz empfinden wie der Mensch.

Bitte unterstützen Sie unsere Welpen mit einer Spende, damit wir den Tieren eine erträgliche Unterbringung bis zur Weitergabe in liebevolle Hände ermöglichen können.